Von Anfang an sehr motiviert

Waldeck-Frankenberg – Jakob Rupp hat es geschafft: Nach längerer Arbeitslosigkeit hat der an Multipler Sklerose (MS) erkrankte 32-Jährige einen Ausbildungsplatz bei dem Allendorfer Baustoffhändler Balzer bekommen. Ermöglicht wurde sein Weg zurück ins Erwerbsleben durch das Modellprojekt „Auszeit für Gesundheit“, auf das ihn das Jobcenter Waldeck-Frankenberg aufmerksam gemacht hat.
Dabei werden Jobcenter-Kunden mit individuellen Angeboten wie etwa Gesundheitskursen dabei unterstützt, ihre Lebensqualität zu verbessern und wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Langfristiges Ziel ist es, wieder zu arbeiten.

„Herr Rupp ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auch bei einer schwierigen gesundheitlichen Situation den Wiedereinstieg schaffen kann, wenn man konsequent an sich arbeitet und bereit ist, Unterstützungsangebote anzunehmen“, sagte sein Gesundheitscoach Marvin Salzmann bei einem Pressetermin bei seinem neuen Arbeitgeber, wo Jakob Rupp seit dem 1. August eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann absolviert. Jakob Rupp habe sich für ein zielgerichtetes Training im Fitnessstudio entschieden und auch einen Ernährungskurs belegt, was vom Jobcenter bezahlt worden sei. „Um seine Integration in den Arbeitsmarkt zu forcieren, hat Jakob Rupp Ende August vergangenen Jahres eine kaufmännische Qualifizierung bei Arbeit und Bildung absolviert“, ergänzte Projektleiter Karl-Heinz Wilke vom Jobcenter in Korbach. Durch ein im Anschluss absolviertes Praktikum sei der Kontakt zu Balzer zustandegekommen.
„Er ist von Anfang an sehr motiviert gewesen“, betonte Salzmann und lobte die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem aus Dortmund stammenden Rupp. „Ich will auch was“, bekräftigt dieser. Für ihn sei es die Hauptsache, dass er wieder Arbeit habe. Das Arbeitsklima und die Kollegen seien super, berichtete Rupp.

Auch Ausbildungsleiterin Tina Waßmuth und Balzer-Geschäftsführer Stefan Dauber lobten ihren neuen Mitarbeiter: „Das hat man sofort gemerkt, dass er was will“, bescheinigte Dauber, der das Projekt – auch mit Blick auf die Corona-Pandemie – für sehr hilfreich erachtete. „Der Bedarf für das Projekt, das in Kooperation mit dem Kreisverband der Treffpunkte läuft, ist auf jeden Fall da“, betonte Karl-Heinz Wilke. Die Teilnahme sei freiwillig und kostenlos.

Seit dem Start im April 2020 seien in Waldeck-Frankenberg 260 Kunden in das Projekt aufgenommen worden. Rund 50 von ihnen hätten inzwischen eine Beschäftigung aufgenommen. „Wir sind natürlich auch auf Betriebe angewiesen, die Menschen mit Beeinträchtigungen eine Chance geben“, sagte Wilke. Diese seien oft später die treuesten Mitarbeiter.

Publikationen:

Von Anfang an sehr motiviert (PDF)